Deine Überzeugungen.
Woran glaubst du?
Und weißt du, warum du daran glaubst?
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Das wunderschöne und gleichzeitig gefährliche an Überzeugungen ist, dass wir keinen Grund mehr benötigen, um sie zu glauben. Glauben ist nicht wissen. Auch ohne Beweis glauben wir an das, von dem wir überzeugt sind.
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Ein Großteil deiner Überzeugungen stammt wahrscheinlich auch heute noch aus deiner Kindheit. Kinder entwickeln erst ab etwa dem siebten Lebensjahr einen kritischen und logischen Geist. Bis dahin übernehmen sie die Überzeugungen, die ihnen ihre Bezugspersonen vorleben, und die, die ihnen für ihr Überleben notwendig erscheinen.
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Danach ist es unser nächstes Umfeld, das unsere Überzeugungen prägt. Zu wem schauen wir auf? Zu wem möchten wir gehören? Zugehörigkeit und Anerkennung sind wichtiger als Authentizität. Wir übernehmen gerne ein Verhalten und Denken, das unseren Status sichert. Auch wenn uns vielleicht unser Bauchgefühl signalisiert, dass wir damit lieber nichts zu tun haben möchten.
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Viele Überzeugungen entstehen in Situationen, in denen wir verletzt worden sind. Weil sie so existentiell für uns waren. Es muss gar nicht unbedingt so gewesen sein, dass man uns verletzen wollte. Aber schon die aus Erwachsenenaugen unbedeutendsten Geschehnissen bedeuten für ein Kleinkind Angst und Stress. Und leider prägen sich diese Situationen viel stärker ein, als all die vielen Küsse und Kuscheleien, mit denen wir wieder beruhigt worden sind.
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Aufgrund dieser Erfahrungen entwickelten wir Überlebensmechanismen. Wir waren als Kind von der Liebe und Fürsorge unserer Eltern abhängig. Und später mussten wir uns ohne den elterlichen Schutz beweisen, für uns selbst sorgen zu können. Jedes Verhalten, mit dem wir zurückgewiesen wurden, bedeutete Gefahr. Deswegen haben wir uns angepasst und alles getan, damit diese Situation bitte nicht noch einmal passieren würde. Wir wurden zum lieben Kind, dass immer jedem gefallen wollte. Oder wir wurden zum Störenfried, der keinen anderen Weg kannte, als um sich zu schreien, damit er endlich Aufmerksamkeit bekommt. Wir wollen vielleicht noch heute immer der Beste sein, damit uns Anerkennung sicher ist. Oder wir sorgen uns mehr um andere, als um uns selbst.
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Doch was unser Leben in unserer Kindheit und Jugend bestimmt hat, muss jetzt nicht mehr auf uns zutreffen. Wir haben uns von unseren Elternfiguren abgenabelt und unser Überleben ist nicht mehr von ihrer Zuneigung abhängig. Und vielleicht führst du auch ein vollkommen anderes Leben als deine Eltern. Vielleicht hast du dich losgesagt, von ihren Einstellungen, ihrem Lebensstil, ihren Essgewohnheiten, … ach, du warst halt eigentlich schon immer ganz anders.
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Aber warum kommt es bei Familienfeiern immer wieder zu Streitigkeiten aus dem Nichts heraus? Warum bist du erschöpft, wenn du deine Lieben mehrere Tage am Stück um dich hattest und brauchst jetzt wirklich einmal Zeit für dich allein? Warum bringen sie dich mit Kleinigkeiten zum Überkochen? Und warum hörst du immer wieder, dass du dem oder der doch eigentlich total ähnlich bist?
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Weil in diesen Situationen deine alten Überlebensmechanismen wieder aktiviert werden. Dieses so gewohnte Umfeld ist voll von Reizen, die uns in alte Verhaltensmuster zurückwerfen. So unschön diese Auseinandersetzungen auch sein mögen: Sie bieten uns die Möglichkeit unsere Überzeugungen offenzulegen. Das mag schmerzhaft sein. Aber um uns weiterzuentwickeln, müssen wir erst unsere Überzeugungen aufräumen.
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