Nahrung.
Was nährt dich?
Natürlich das, was du isst. Nahrungsaufnahme ist eines unserer grundlegendsten Bedürfnisse.
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Doch unser modernes Essverhalten zeigt, dass wir aus viel mehr Gründen essen, als um satt zu werden. Häufig verbinden wir gewisse Speisen oder auch Essensrituale mit unserer Kindheit und damit gleichzeitig mit den Gefühlen dieser Situation. Dann essen wir, weil wir uns im Hier und Jetzt einsam fühlen, wir deprimiert sind oder uns langweilig ist. Und etwas zu essen, kann uns über diesen seelischen Schmerz hinwegtrösten. Es kann die Lücke füllen, die sich in anderen Bereichen gebildet hat.
Zumindest zeitweise.
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Es ist also nicht nur Essen, das dich nährt. Wir ziehen Energie aus unseren Beziehungen, unserer Familie, Karriere, Kreativität, Spiritualität, aus unseren sportlichen Aktivitäten und noch vielen anderen Bereichen. Wenn wir denn das tun, was uns tatsächlich gut tut.
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Aber warum ist Essen ein so guter Ersatz für andere nicht befriedigte Bedürfnisse?
Das liegt vor allem am Botenstoff Dopamin, durch den unser Belohnungssystem im Gehirn aktiviert wird. Essen wir etwas, das durch unsere Erfahrung zusätzlich positiv besetzt ist, werden wir auf körperlicher und seelischer Ebene befriedigt. Zum Beispiel durch ein Stück Kuchen, das uns an die Familienfeiern unserer Kindheit erinnert. Wir haben gelernt, dass uns Essen mehr geben kann, als unseren Körper zu nähren. Es kann auch unserer Seele gut tun.
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Wenn wir andere Bedürfnisse stillen möchten, die wir nicht ausreichend genährt haben, ist Nahrung für uns ein Ersatz. Und weil uns Essen ein so direktes Gefühl von Befriedigung gibt, wird es zum Kompensationsmittel für alle möglichen Mängel. Für einen Mangel in unseren Beziehungen, in unserer Karriere, in unseren Finanzen, in unserer Spiritualität, in unserer Fitness, in allen Bereichen, in denen es uns gerade nicht gut geht.
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Leider geraten wir dazu allzu leicht in einen Teufelskreis, denn Essen ist und bleibt ein unzureichender Ersatz für alle Probleme, bei denen wir keinen Hunger empfinden. Das einzige Gefühl, das wir tatsächlich durch Essen stillen können, ist Hunger.
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Deshalb stellen reine Ernährungsumstellungen keine Lösung für alle möglichen Gewichtsprobleme oder Ernährungsstörungen dar. Wir müssen erst herausfinden, welche Bedürfnisse tatsächlich befriedigt werden müssen. Und dann können wir anfangen, unser Essverhalten umzustellen.
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